Lage von Ernährungssonden
Die Lage der Ernährungssonden kann nasogastal, nasoduodenal, als PEG (perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie) oder als FKJ (Feinnadel-Katheder-Jejunostomie) erfolgen.
Die Nasogastralsonde wird nur kurzfristig oder vorübergehend verwendet, da der Patient dies als störend empfinden würde. Hier wird die Sonde über die Nase in den Magen gelegt.
Das Gleiche gilt für die Nasoduodenalsonde. Hier würde die ebenfalls ein Schlauch durch die Nase, durch den Magen in den Darm gelegt werden. Dieser Vorgang würde ebenfalls nur vorübergehend sein.
Die PEG kann auch dauerhaft gelegt werden. Der Schlauch wird direkt in den Magen gelegt. Befestigt wird dieser an der Bauchwand. Hier ist eine kontinuierliche Pflege notwendig, damit keine Entzündung entstehen kann.
Ähnlich ist es bei der FKJ. Diese Sonde wird auch an der Bauchwand befestigt. Es wird aber noch ein Schlauch bis in den Jejunum gelegt. So nimmt der Patient erst den Speisebrei im Darm auf.
Applikationen der Sondennahrung
- per Spritze
- per Schwerkraft
- per Pumpe
Indikation
Die Indikation und demnach auch der Unterschied beider Sonden liegt am Patienten selber. Ist es notwendig den Magen aus dem Verdauungsvorgang auszuschließen wird die Sonde direkt in den Darm gelegt. Hierfür wird immer unterschiedliche Sondennahrung verwendet. Wird die Nahrung direkt in den Darm geleitet, ist die Nahrung schon „vorverdaut“ sodass der Körper diese direkt aufnehmen kann.
In der industriell hergestellten Sondennahrung sind alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Relation vorhanden. Deshalb wird in der Medizin ausschließlich industriell hergestellte Sondennahrung verwendet. Genauer informieren kann man sich auf der Seite von Nutrison Florcare, die selbst Hersteller von Sondennahrung sind. Diese Form der Nahrungszufuhr sollte stets nur eine temporäre Lösung sein.
Selber hergestellte Sonden
Früher wurde in vielen Häusern die Sondennahrung selber hergestellt. Aber aufgrund von Verwendung von Eiern ist die Salmonellengefahr zu hoch, die Ungenauigkeit während der Herstellung ist zu hoch, eventuell kann es zu Klumpenbildung kommen. Die bakterielle Kontamination ist zu groß. Schließlich muss die Sonde keimarm sein. Es würde ein zu hoher Zeitaufwand in der Küche entstehen. Die Haltbarkeit ist zu gering. Des Weiteren ist die selber hergestellte Sondennahrung nicht vielseitig einsetzbar. Aber das Wichtigste ist, dass der Nährstoffbedarf des Patienten bei der selber hergestellten Sondennahrung nicht abgedeckt werden kann.
Die industrielle Sondennahrung ist exakt definiert in der Zusammensetzung. Deshalb wird nur noch diese verwendet.
Bilanzierte Diäten
Die vollbilanzierte Diät ist zur ausschließlichen Ernährung geeignet. Zusätzlich muss der Patient Flüssigkeit erhalten.
Die ergänzend bilanzierte Diät ist demnach nicht zur ausschließlichen Ernährung geeignet. Sie wird nur zusätzlich eingesetzt.
Resorptionsorte für Mikro- und Makronährstoffe
Im Duodenum werden z.B. Calcium, Magnesium, Glucose, Disaccharide und wasserlösliche Vitamine aufgenommen. Im Duodenum und Jejunum sind es hingegen Aminosäuren, fettlösliche Vitamine und Fette. Erst im terminalen Illeum werden Vitamin B12, Gallensalze und Sulfate resorbiert.