Bei den bipolaren Störungen handelt es sich um eine Gruppe psychischer Störungen, bei denen vor allem die Stimmung und damit auch das Verhalten der Betroffenen so verändert ist, dass das alltägliche Leben deutlich beeinträchtigt ist.
Die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens an solchen Bipolare Störungen zu erkranken, beträgt zwischen 0,4-1%. Dabei ist das Risiko einer Erkrankung deutlich erhöht, sofern nahe Verwandte daran leiden.
Störungen: Symptomatik
Bipolare Störungen zeichnen sich vor allem durch wechselnde depressive und manische Phasen aus, wobei zwischen den einzelnen Phasen auch eine Symptomfreiheit bestehen kann. Selbst wenn lediglich eine manische Phase aufgetreten ist, wird die Diagnose „Bipolare Störung“ gestellt, da die Wissenschaft davon ausgeht, dass dieser eine depressive Phase folgen wird.
Depressive Episode
Während einer depressiven Episode liegt zumeist eine sogenannte depressive Verstimmung vor: Betroffene wirken traurig und zeigen keinerlei Freude mehr. Tritt dies an fast immer (über einen längeren Zeitraum hinweg) auf, ist dies ein mögliches Zeichen für eine Depression. Bei vielen kommt auch ein absoluter Interessensverlust an Dingen hinzu, für die sie sich vorher interessiert haben: Sie brechen zum Beispiel die Kinobesuche mit Freunden ab, die ihnen vorher viel Spaß gemacht haben, hören ihre Lieblingsmusik nicht mehr und ziehen sich – im Extremfall – von allem zurück, was vorher ihr Leben ausgemacht hat. Weitere mögliche Symptome sind: Schlafstörungen, Zu- oder Abnahme an Gewicht, sinkendes Selbstvertrauen, Konzentrationsstörungen (führt oft zusätzlich zu beruflichen Problemen), Ängste und sogar Versuche, sich das Leben zu nehmen (oder entsprechende Gedanken daran).
Manische Episode
Während einer manischen Phase zeigt sich ein komplett gegenteiliges Bild: Die Betroffenen scheinen manchmal vor Fröhlichkeit überzuschäumen, suchen noch häufiger als sonst die Gesellschaft Anderer. Was zunächst nach einer erfreulichen Entwicklung klingt, ist dennoch negativ, denn eine manische Episode geht auch mit einer höheren Risikobereitschaft einher: Betroffene verschenken beispielsweise wahllos Geld an Fremde, suchen Hobbys wie Bungee-Jumping oder Klettern, die ihnen einen besonderen Adrenalin-Kick geben oder haben ungeschützten Geschlechtsverkehr mit völlig Fremden. Auch Wahnvorstellungen wie die Vorstellung, ein Superheld/ Jesus etc. zu sein (Größenwah) oder Halluzinationen können auftreten.
Bipolare Störungen: Therapie
Bei bipolaren Störungen werden fast immer Medikamente zur Behandlung eingesetzt, vor allem mittels atypischer Neuroleptika. Eine gleichzeitige psychotherapeutische Behandlung ist jedoch unbedingt notwendig, um dem Patienten zu helfen, Stimmungswechsel zu erkennen und präventiv vorzubeugen. Dabei sollten auch die Angehörigen in die Behandlung miteinbezogen werden, da sich gezeigt hat, dass ihr Verhalten sich ebenso günstig wie negativ auf das Rückfallrisiko auswirken kann.
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