Windpocken, in erster Linie als Kinderkrankheit bekannt und ungefährlich, können bei Erwachsenen ein langwieriges, oft mit schweren Komplikationen einhergehendes Erkrankungsbild der Gürtelrose darstellen.
Entstehung
Bei den Windpocken handelt es sich um eine virale Infektion, die über „Tröpfchen“ übertragen werden, also über die Luft, was auch den Namen erklärt. Der sogenannte Varizella-Zoster-Virus ist so hartnäckig, dass er sogar über den Wind noch weitergetragen werden kann.
Windpocken bei Kindern
Die meisten Kinder erleiden einmal an den Windpocken. Oft gibt es eine große Anzahl an Kindern im Kindergarten oder in der Schule, die gleichzeitig erkranken. Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch. Symptomatisch kommt es bei Kindern zu einem massiv juckenden Hautausschlag, der sich mit Cremes behandeln lässt. Ebenso wird sich das Kind sehr schlapp und müde fühlen, unter Gliederschmerzen leiden und wahrscheinlich auch Fieber haben. Schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel aus der Apotheke können hier helfen. Die Krankheit ist in den meisten Fällen innerhalb von 5-12 Tagen völlig ausgestanden.
Windpocken bei Erwachsenen
Nur selten erkranken Erwachsene an den Windpocken. Der Krankheitsverlauf im Erwachsenenalter ist wesentlich schwerer und von weitaus längerer Dauer. Insbesondere ist aber die Gefahr von Komplikationen zu erwähnen, wie Herpes Zoster (Gürtelrose). Erwachsene liegen oft mehrere Wochen mit hohem Fieber und stark angeschlagenem Allgemeinbefinden im Bett. Auch bei ihnen kommt es zu starkem Ausschlag und Juckreiz an Extremitäten, aber auch am Rumpf und im Gesicht. Die Behandlung erfolgt genau wie beim Kind, symptomatisch. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind beim Erwachsenen jedoch unerlässlich, da es zu weiteren Entzündungen / Infektionen im Körper kommen kann. Lungenentzündung, Hirnhautentzündung aber auch Schädigungen der Leber können beim Erwachsenen als Komplikation auftreten.
Späte Komplikationen
Bei etwa 25% aller Menschen kommt es zu einem Ausbruch des Herpes Zoster. Nach dem Durchmachen der Windpocken-Erkrankung verbleibt das Varizella-Zoster-Virus im Körper und reaktiviert sich unter Umständen später nochmals. Oft erst nach vielen Jahren. Ursächlich können hier Stress und ein geschwächtes Immunsystem genannt werden. Bei dieser, auch als Gürtelrose bekannten Komplikation kommt es, ähnlich wie bei den Windpocken, zum Hautauschlag. Dieser tritt meist nur auf einer Seite auf und hat oft die Form eines Gürtels, was der Name ja bereits vermuten lässt. Der Hautausschlag ist meist sehr schmerzhaft, stark gerötet und durch Bläschen gekennzeichnet. Er tritt durch Entzündungen der Nervenbahnen auf. Je nach Lokalisation kann es auch hier zu weiteren Problemen und Komplikationen kommen, unter anderem Verschlechterung des Hör- und Sehvermögens, oder des Geruchs- und Geschmackssinnes. Oft muss diese Erkrankung stationär im Krankenhaus therapiert werden. Virostatika können hierbei per Infusion verabreicht werden, ebenso starke Schmerzmittel. Die Krankheitsdauer liegt zumeist bei 3-5 Wochen.